Tag 22

Carnarvon - Monkey Mia


Ich bin wieder früh auf und vertreibe mir die Zeit. Da verstaue ich schon mal mein Gepäck im Auto und mir fällt dabei ein, dass ich ja die Scheiben des Nissan reinigen könnte. Also, ran an die Arbeit und wie ich da so werkle macht mich der Nachbar auf den Plattfuß an unserem Auto aufmerksam.
Kommando zurück, Gepäck wieder raus und das Ersatzrad gesucht. Haben wir dann am normalen Platz gefunden! Was denken sich die Autoentwickler nur? Wagenheber und Werkzeug finden wir hinter einer kleinen Klappe und das Zeugs bekommt man da nur raus wenn man 2 Finger opfert. Riesige Kiste mit versenkbaren Sitzen und hier versucht man extrem zu optimieren. 
Ok, das Rad ist dran! Alles in der vollen Sonne, sehr warm, ich laufe aus!
Wir finden eine Werkstatt (irgendwo da auf der Karte, an einem Kreisel), liefern dort das Rad ab und habe 2 Stunden zur freien Verfügung!
Es war wohl Vorsehung, dass wir uns den Holzsteg nicht schon Gestern angesehen haben (war für Heute eigentlich auch nicht auf dem Plan).
So, dass ist die 1-Miles-Jetty, fotografiert durch ein kleines Fenster in der Bretterabsperrung. Die Jetty ist baufällig und nicht mehr sicher.
Auch der River-Delta-Walk-Way, ganz in der Nähe, endet plötzlich. Da war wohl das Fördergeld plötzlich alle.
Und doch hat es sich gelohnt. Wir treffen diesen kleinen Waran (ca. 2 Meter von Nase bis Schwanzende) und er tut uns den Gefallen, zeigt sich wie Claudia Schiffer auf dem Laufsteg.
Es ist ca. 10:30 und wir machen einen Boxenstopp. Da wir in unserem Rennen keine wirkliche Konkurrenz haben, läuft alles gemütlich ab, am Ende hat der Nissan sein neues altes Rad wieder. Noch ein kleiner Plausch mit der Chefin dann geht es weiter.
Wir sind spät dran, der Platten hat uns 3 Stunden gekostet und unseren Plan komplett über Bord geworfen. Ok, diese Straße hatten wir doch schon vor 2 Wochen. Irrtum, die sehen hier alle gleich aus. Hier hat sich auf die 6000 km wenig verändert, die Straßen immer gleich, dazu der breite Standstreifen und die Landschaft zeigt wenig Abwechslung. Nur die Höhe und Intensität des Bewuchses ändert sich von Zeit zu Zeit.
Und trotzdem muss Zeit sein für Stopps ...
Erster Stopp an den Hamelin Pool Stromatolites. Ok, kann man auch auslassen! Da liegen Steine im Wasser, deren Grundlage  irgendwelche Microorganismen von vor meiner Zeit waren. Angeblich basiert unser jetziges Leben komplett auf diesen Teilen.
Shell Beach
Angeblich soll man schon auf dem Parkplatz Muschelschalen zertreten, LEGENDE, ich muss mir aus der Sandale erst einmal einen Stein entfernen.
Ok, eine Beach! Wasser, Strand und Muscheln ohne Ende. Aber Muscheln darf man nicht sammeln oder mitnehmen. Ein Widerspruch, den ich nicht lösen kann.
Gudrun möchte noch gern zu einem Eagle-Lookout, aber es ist schon spät. Wir haben erlebt, dass ab 17:00 Buchungen von Touren für den folgenden Tag schwierig sein können. Also kurz winke-winke und weiter geht’s.
15:30 sind wir im Resort, einchecken, Gepäck in die Zimmer, Wasser kaufen, Wellcomehomebier, wir müssen los, der inkluded Sunsetcruise wartet. 
Und der da lungert am Strand herum und sucht Fotografen. Hinter welcher Feder hat er den Kreditkartenschlitz versteckt.
Mit der Buchung der morgigen Tour gibt es einen Sunset-Cruise kostenlos dazu. Ok, kann man machen, muss man aber nicht. Sailing wurde angekündigt, Segel wäre aber wohl kaputt. Ich denke, das erzählt der Skipper 365 Tage im Jahr. Segeln mit so einem Boot kostet Menpower, und Menpower ist teuer.
Ok, den Sonnenuntergang haben wir im Kasten! Zurück unter die Dusche und ab in‘s Restaurant zum Abendessen. War sehr gut aber es wird frisch.
Bei unserem abendlichen Rommés-Battle habe ich die Fleecejacke an.

❗️Informationen
Temperatur: 37 Grad
Fahrstrecke: 375 km (354 km)
Tanken: ja, 52 Liter
Unterkunft: Monkey Mia Dolphin Resort